[COLOGNE] I’M KEEPING MY DISTANCE : DANIEL FIRMAN

15 April - 25 June 2016

[ENGLISH]

 

Choi&Lager is pleased to present I'm Keeping My Distance, the first solo exhibition by Daniel Firman.

 

I'm Keeping My Distance presents brand new sculptures and paintings by French artist Daniel Firman.

 

Each of Firman's works can be interpreted on two levels, as they all explore both the physical and psychological dimensions of their content. The title of the exhibition was borrowed from a series of sculptures for which people were asked to "spatialize" their physical frame by pressing their index finger against a wall for support. Cast in bronze even before completion, each finger represents a kind of standard for which the individual and his/her body are the only reference. However, the same title also conveys a psychological distance that we can possibly adopt towards a thing. The exhibition builds on the depth created by the semiological dichotomy that stems from the difference between what we perceive and what is said.

 

"These rigid forms, unalterably resembling voiceless sounds, crystallize these absurd movements, which press themselves onto the medium with blind and coarse gestures. These forms, a halfway house between a low relief reconstructed from plaster and a painting, disturb our sphere of understanding. We discover the primitive act of the sculptor who shapes and forms the material structure in a way that breathes volume into it."

 

The optical illusion created when viewing the "interior" of the series is yet another example of the confusion of the senses that characterizes Firman's work. The light reverses the negative and positive space of the mold. Daniel Firman's work is about a reflection on the feeling of doing and acting. These processes are a way of blending the form and the making of a form in a protocol filled with meaning.

 

Daniel Firman presents us with a painted work unlike anything we have seen from him before, which is not quite a painting yet, but will become one in the end. Using words as a reference to an action that comes to mind and as a link to his work, the artist shows a brand new series of works he created in New York in 2015.

 

"With this work I raise the question of doing without doing and the refusal to create something that we create by refusing exactly that."

 

The series consists of three actions: With the drawing:I refuse to draw today the painting:

 

I refuse to paint today and the print:I refuse to print today

 

The series alludes to the technical requirements and, through the sentences and their meanings, reveals the exact opposite of what the artist was actually supposed to do. A kind of contradictory relationship is created between the gestures used and the meaning of the sentence. The very result of the process of preparing the exhibition is the denial of such an investment of time and energy. "I'm Keeping My Distance" is an exhibition that distances itself in the directness - seen as anchor points in time and space - between body and soul.

 

 

[DEUTSCH]

 

Choi&Lager freut sich, I’m Keeping My Distance, die erste Einzelausstellung von Daniel Firman, präsentieren zu können.


Im Rahmen von I’m Keeping My Distance werden brandneue Skulpturen und Gemälde des französischen Künstlers Daniel Firman vorgestellt.


Jedes einzelne von Firmans Werken kann auf zwei Ebenen interpretiert werden, denn sie alle erkunden sowohl die physische als auch die psychische Dimension ihrer Inhalte. Entlehnt wurde der Titel der Ausstellung einer Reihe von Skulpturen, für deren Gestaltung Menschen dazu aufgefordert wurden, ihren physischen Rahmen zu „verräumlichen“, indem sie ihren Zeigefinger zur Unterstützung an eine Wand drückten. Gegossen bereits vor der Vollendung in Bronze stellt jeder Finger eine Art Standard dar, für den der/die Einzelne und sein/ihr Körper der einzige Bezug ist. Der gleiche Titel vermittelt jedoch auch eine psychologische Distanz, die wir gegenüber einer Sache möglicherweise einnehmen können. Die Ausstellung baut auf der durch die semiologische Gegensätzlichkeit erzeugten Tiefe auf, die aus dem Unterschied herrührt zwischen dem, was wir wahrnehmen und dem, was gesagt wird.


„Diese starren Formen, unveränderbar stimmlosen Klängen ganz ähnlich, kristallisieren diese absurden Bewegungen, die sich mit blinden und groben Gesten auf das Medium abdrücken. Diese Formen, als Zwischending zwischen aus Gips rekonstruiertem Flachrelief und Gemälde, stören unsere Verstehenssphäre. Wir entdecken den primitiven Akt des Bildhauers, der gestaltet und dabei die Materialstruktur in einer Art und Weise formt, die ihr Volumen einhaucht.“


Die optische Illusion, die beim Betrachten des „Inneren“ der Serie entsteht, ist noch ein weiteres Beispiel für die Verwirrung der Sinne, die kennzeichnend für das Werk Firmans ist. Das Licht kehrt den negativen und den positiven Raum der Gussform um. In Daniel Firmans Arbeiten geht es um eine Besinnung auf das Gefühl von Tun und Handeln. Diese Prozesse sind eine Möglichkeit, die Form und das Entstehen einer Form in einem von Bedeutung erfüllten Protokoll zu vermischen.


Daniel Firman stellt uns ein gemaltes Werk vor, wie wir es noch nie zuvor bei ihm gesehen haben, das noch nicht ganz ein Gemälde ist, aber am Ende eines wird. Mit der Verwendung von Wörtern als Bezug zu einer Handlung, die einem in den Sinn kommt, und als Bindeglied zu seiner Arbeit zeigt der Künstler eine brandneue Serie von Werken, die er 2015 in New York geschaffen hat.


„Mit dieser Arbeit stelle ich die Frage des Tuns ohne etwas zu tun und der Ablehnung, etwas zu schaffen, das wir schaffen, indem wir genau das ablehnen.”


Die Serie besteht aus drei Aktionen: Mit der Zeichnung:Ich weigere mich, heute zu zeichnen dem Gemälde:


Ich weigere mich, heute zu malen und dem Druck:Ich weigere mich, heute zu drucken


Die Serie spielt auf die technischen Anforderungen an und offenbart durch die Sätze und deren Bedeutungen genau das Gegenteil dessen, was der Künstler eigentlich tun sollte. Es wird eine Art widersinniges Verhältnis zwischen den verwendeten Gesten und der Bedeutung des Satzes hergestellt. Genau das Ergebnis des Prozesses der Vorbereitung der Ausstellung ist die Verleugnung eines solchen Einsatzes von Zeit und Energie. “I’m Keeping My Distance” ist eine Ausstellung, die sich selbst in der - als Ankerpunkte in Zeit und Raum gesehenen - Direktheit zwischen Körper und Seele distanziert.