[LONDON] HELLO WORLD: CHARLIE OSCAR PATTERSON

24 September - 22 October 2022

[ENGLISH]

 

UNION Gallery is pleased to present Hello World, an exhibition of new works by Charlie Oscar Patterson.

 

Downplaying the decorative qualities of the canvas while at the same time playing on its physicality, Patterson leads us on a journey to discover new perceptions of space and light. Informed by the emotive impetus behind Post-War Colour field painting and inspired by the experiential nature of James Turrell’s light installations, Patterson’s structures fall neither within the disciplines of painting nor sculpture. Instead, they might be better described as architectures or installations - they consider the void, space, light, the venue and the spectator’s physical experience.

 

Echoing Lucio Fontana’s concepts of the 4th dimension in art, space becomes the medium just as much as the canvas, declaring in his Technical Manifesto that art should be neither painting nor sculpture but completing a unity of idea and matter through “colour, sound and movement through space.”

 

Indeed, Patterson’s work duly encapsulates these different dimensions in art. While colour is one of Patterson’s primary visual markers, each artwork plays a “sound” through rhythmic intervention, and their movement through time is captured by the shifting light.

 

In Patterson’s work, light becomes a conduit, a vehicle for transporting colour from the smooth surface of the object to our discerning eye. His deep fascination with colour is first and foremost an exploration of light since light is colour. Building up many layers of dense oil paint, Patterson cleverly focuses on the use of a single colour tone to emphasize the work’s surface as well as its highlights and shadow - the canvas brought to life as you move around the artwork and the light changes. This focused combination of colour and shape speaks to his concern with emphasizing the physical presence of the artwork itself, rather than an expression of the artist’s voice – his monochrome pieces are a great example of this.

 

In Patterson’s canvases light completes the artwork and at the same time transforms it. One can better understand Patterson’s practice by perceiving light more like sound. In the same way you make an instrument to produce a specific sound, Patterson’s artworks are instruments that play the light. Describing his artistic process, Patterson reflects that, “building the frame is like writing the score and painting is like playing for the first time.” Like the keys of a piano, the three-dimensional extensions of the canvas act as tools for Patterson to play with light, offering infinite possibilities and variations of shadow and tonality. Composing his artworks like a musical score, Patterson’s architectures become instruments that can be heard playing solid rhythms of colour to the beat of light and shadow.

 

Patterson’s work is experiential. Through his gesture the work becomes an object, an installation – it acquires a certain presence that involves the spectator as they share the same space. Patterson’s “Instruments of Light” feel alive as they play with space and dance with light. Whatever they may be called, there’s an undeniable beauty and simplicity to the abstract forms Patterson created in his canvases.

 

Patterson, b. 1991, lives and works in Kent, UK

 

- Tommaso de Benedictis

 

 

[DEUTSCH]

 

Die UNION Gallery freut sich, Hello World zu präsentieren, eine Ausstellung mit neuen Werken von Charlie Oscar Patterson.


Indem er die dekorativen Qualitäten der Leinwand herunterspielt und gleichzeitig mit ihrer Körperlichkeit spielt, führt uns Patterson auf eine Reise zur Entdeckung neuer Wahrnehmungen von Raum und Licht. Inspiriert von den emotionalen Impulsen der Farbfeldmalerei der Nachkriegszeit und dem erfahrungsorientierten Charakter der Lichtinstallationen von James Turrell, lassen sich Pattersons Strukturen weder der Malerei noch der Bildhauerei zuordnen. Stattdessen könnte man sie eher als Architekturen oder Installationen bezeichnen - sie berücksichtigen die Leere, den Raum, das Licht, den Ort und die physische Erfahrung des Betrachters.

In Anlehnung an Lucio Fontanas Konzepte der vierten Dimension in der Kunst wird der Raum ebenso zum Medium wie die Leinwand. In seinem Technischen Manifest erklärte er, dass Kunst weder Malerei noch Skulptur sein sollte, sondern eine Einheit von Idee und Materie durch "Farbe, Klang und Bewegung durch den Raum" vollendet.

In der Tat werden in Pattersons Werk diese verschiedenen Dimensionen der Kunst gebührend berücksichtigt. Während die Farbe einer von Pattersons primären visuellen Markern ist, spielt jedes Kunstwerk durch rhythmische Intervention einen "Klang", und ihre Bewegung durch die Zeit wird durch das sich verändernde Licht eingefangen.

 

In Pattersons Werken wird das Licht zu einem Kanal, zu einem Vehikel, das die Farbe von der glatten Oberfläche des Objekts zu unserem aufmerksamen Auge transportiert. Seine tiefe Faszination für Farbe ist in erster Linie eine Erforschung des Lichts, denn Licht ist Farbe. Indem er viele Schichten dichter Ölfarbe aufbaut, konzentriert sich Patterson geschickt auf die Verwendung eines einzigen Farbtons, um die Oberfläche des Werks sowie seine Lichter und Schatten zu betonen - die Leinwand wird zum Leben erweckt, wenn man sich um das Kunstwerk herum bewegt und sich das Licht verändert. Diese konzentrierte Kombination von Farbe und Form spricht für sein Anliegen, die physische Präsenz des Kunstwerks selbst zu betonen, anstatt die Stimme des Künstlers zum Ausdruck zu bringen - seine monochromen Werke sind ein gutes Beispiel dafür.

 

In Pattersons Leinwänden vervollständigt das Licht das Kunstwerk und verwandelt es gleichzeitig. Man kann Pattersons Praxis besser verstehen, wenn man das Licht eher als Klang wahrnimmt. Genauso wie man ein Instrument baut, um einen bestimmten Klang zu erzeugen, sind Pattersons Kunstwerke Instrumente, die das Licht spielen. Bei der Beschreibung seines künstlerischen Prozesses meint Patterson: "Den Rahmen zu bauen ist wie das Schreiben der Partitur und das Malen ist wie das erste Spielen". Wie die Tasten eines Klaviers dienen die dreidimensionalen Erweiterungen der Leinwand Patterson als Werkzeuge, um mit dem Licht zu spielen, und bieten unendliche Möglichkeiten und Variationen von Schatten und Tonalität. Indem er seine Kunstwerke wie eine Partitur komponiert, werden Pattersons Architekturen zu Instrumenten, die solide Farbrhythmen im Takt von Licht und Schatten spielen.

Pattersons Arbeiten sind erfahrungsorientiert. Durch seine Geste wird das Werk zu einem Objekt, einer Installation - es erlangt eine gewisse Präsenz, die den Betrachter mit einbezieht, da sie denselben Raum teilen. Pattersons "Instrumente des Lichts" fühlen sich lebendig an, da sie mit dem Raum spielen und mit dem Licht tanzen. Wie auch immer man sie nennen mag, die abstrakten Formen, die Patterson auf seinen Leinwänden erschafft, sind von einer unbestreitbaren Schönheit und Einfachheit.

Patterson, geb. 1991, lebt und arbeitet in Kent, UK

 

- Tommaso de Benedictis